Freitag, 27. Februar 2015

Endlich Wochenende... was im Februar geschah!

Hallo meine Lieben,
es ist schon wieder eine ganze Weile her, aber ich habe es nun endlich geschafft, mich nach Tagen meiner Abwesenheit mal wieder in schriftlicher Form bei euch zu melden.

JA, ich lebe noch, oder eher WIEDER?
Seit letzten Samstag Abend lag ich nun flach und konnte nicht mal arbeiten, die Medikamente schlagen jetzt aber an und ich fühle mich wieder wie ein Mensch. Ich bin halt einfach Deutsch und da nimmt die deutsche Grippewelle auch keine Rücksicht und besucht mit 8000km entfernt im eisigen Atlanta.

Trotzdem gibt es wieder ein bisschen was zu erzählen, was im letzten Monat so passiert ist:

Eventuell hat es sich schon rumgesprochen, aber ich hatte mich letzten Monat mal im Lehrerdasein ausprobiert und ein Oxford Seminar belegt. Dabei ging es um das unterrichten der Englischen Sprache an Menschen, die eine andere Muttersprache haben (TESOL - teaching English to speakers of other Languages). Das ganze umfasste drei Wochenenden, jeweils Samstag und Sonntag von 9-6 Uhr und man hat im Schnelldurchlauf die wichtigsten Basics des Unterrichtens beigebracht bekommen. Am letzten Wochenende, dem 1. Februar, war es dann an uns, und wir mussten selbstständig eine Unterrichtsstunde erstellen und in 40 (+-5)min auf einem selbstgewählten Level eine Stunde halten, welche am Ende anonym bewertet wurde.
Ich habe mich für das Beginnerlevel einer Klasse mit 8-10jährigen entschieden und habe gemeinsam mit meinem riesigen Teddy eine Stunde über das Wetter gestaltet. Das schien allen sehr gut gefallen zu haben, weshalb ich am Ende als Beste des Kurses gewählt wurde und einen kleinen Preis gewonnen habe. 


Hier könnt ihr die Klasse sehen, die sich hauptsächlich aus Muttersprachler zusammengesetzt hat, mit Ausnahme eines weiteren AuPairs aus Brasilien und mir. 


Abschließend habe ich ein wirklich professionell aussehendes Zertifikat bekommen was mich als Lehrer für Englisch als zweite Fremdsprache zertifiziert. 

Nach drei Wochenenden ohne Ausschlafen und Freundetreffen wurde ich dann sogar noch mit dem wunderschönsten Wetter belohnt und es hat mich mit einer Freundin in den Piedmont Park in Midtown verschlagen wo wir die ersten Sonnenstrahlen nach langer Dunkelheit genossen haben. Das ist der Park, in dem damals im September das Festival zu meinem Geburtstag stattfand. 

Auch wenn die Farbe grün noch sehr mangelhaft erscheint, hat sich das wetter um so sommerlicher angefühlt.



Mitte den Monats hat es uns wanderlustige dann mal wieder auf eine ganz besondere Reise begeben. 
Diesmal war unser Ziel New Orleans im schönen Louisiana. Ganz unkonventionell haben wir uns für eine Busreise entschieden, da keiner 9h Autofahren kann oder das Auto von jemand anderem fahren lassen darf. Freitagnacht ging unser kleiner Wochenendtrip dann los und früh um sieben waren wir dann da. Ich hatte ja schon viel von der Stadt gehört, aber dass man vom Sonnenaufgang am Meer und Palmen in Empfang genommen wird, damit habe ich nicht gerechnet und dafür nehme ich auch gerne Rücken- und Steißschmerzen von der langen Fahrt in Kauf. 





Der eigentliche Grund für unseren Ausflug was das sagenumwobene Mardi Gras oder auch einfach nur Karneval, was hier ganz besonders gefeiert wird. Schon Monate im Voraus sind jegliche Unterkünfte ausgebucht oder nur für teures Geld zu buchen, daher haben wir mit Kusshand ein privates Angebot angenommen, auch wenn das immer mit ein bisschen Fahrt verbunden war. Samstag vormittag ging es dann auch schon direkt los und nach einem ausgiebigen Morgenmuffel-Frühstück für breigesessene Hintern standen wir dann schon bereit, um die ersten Paraden anzuschauen.

Man hört ja schon sehr kuriose Geschichten über dieses farbenprächtige Fest, aber wir wollten uns persönlich davon überzeugen was an der Plauderei wirklich dran ist. 



Man sagt, man muss seine Brüste für diese tollen Ketten zeigen :D


Dann haben wir sie aber wirklich oft gezeigt.


NATÜRLICH NICHT! 
Die Menschen auf den Wägen erschlagen die Zuschauer regelrecht mit den Ketten, werfen ganze Beutel runter und am Ende hat man mehr als genug und das auch noch ganz ohne Probleme.

Bourbon Street- die Party-/Bar-/Restaurantmeile der Stadt.
Hier kann es schon mal etwas freizügiger zur Sache gehen, wenn man die so genannten Beads fangen möchte. 




Das bekannte Café du Monde, ein französisches café, welches nur eine Speise auf der karte hat und die Leute sind verrückt danach und stellen sich ewig dafür an. 





die venezianischen Masken sich auch sehr bekannten für Mardi Gras




traditionelles Gericht für New Orleans-
Jamabalya(Reisegricht mit Shrimp und Wurst), zerkochte Bohnen, irgendein eintopfähnliches Gericht mit Krabbe und eine New Orleans Wurst mit den typischen Gewürzen

Dann ging es am Sonntag Abend auch schon wieder gen Heimat, damit wir Montag früh alle wieder pünktlich für die Arbeit bei unseren Gastfamilien vor der Tür stehen.

Eines der Highlight dieses Monats war erst diesen Mittwoch. Es gab zwei Möglichkeiten: Entweder ich fliege nach Dallas um Dirk Nowitzki spielen zu sehen oder ich kaufe mir Karten für das Spiel hier in Atlanta. 
Durch eine Menge Zufälle und Connections für die ich unglaublich dankbar bin habe ich vier Freikarten für das Basketball NBA Spiel der Atlanta Hawks gegen die Dallas Mavericks bekommen.

Ich war mir gar nicht so richtig darüber im Klaren, dass ich dann tatsächlich in der ersten Reihe direkt hinter den Atlanta Hawks sitzen werde, aber so war es tatsächlich. 
Es war ein ganz besonderes Spiel, denn beide Teams hatten mit Dennis Schröder für die Atlanta Hawks und Dirk Nowitzki für die Dallas Mavericks deutsche Spieler am Start und es wurde zum Duell des Neueinsteigers(einjährige NBA Erfahrung für Schröder) gegen den erfahrenen Altmeister. 
Auch, wenn die Medien sagen, dass es ein historisch schlechtes Spiel für Dirk waren, haben wir dieses unbeschreibliche Erlebnis mehr als genossen und es bleibt uns als ganz besondere Erinnerung erblieben. 








So sieht man von der Plätzen, die man eigentlich haben würde.

Leider sind die Augen zu aber das Beweisfoto, dass ich wirklich da war. 


Das war es nun erstmal wieder mit der Berichterstattung. Der Februar ist nun schon gleich um und in guten 4,5 Monaten ist mein Auslandsjahr schon wieder um. Es ist kaum zu glauben, ich habe das Gefühl, ich lebe mich jetzt erst richtig ein und lerne die ganzen Eindrücke zu schätzen und genießen. 

Ich werde mich bald wieder bei euch Treugebliebenen melden.
Bis dahin wünsche ich euch ein schönes und erholsames Wochenende.


eure Jule